Die Hamburger Meisterschaft ist vorbei, die Sieger stehen fest!


Herzliche Glückwünsche !
Und vielen Dank an alle Helfer! 

Hamburger Meisterin 2020 Karen Anne Bukowski mit Catlyn vom Clan der Wölfe

Ergebnisse auch auf Caniva

Als Richter fungierten Klaus-Jürgen Glüh (LRO DVG) und Volker Sulimma (OfG DVG).
Als Schutzdiensthelfer standen zur Verfügung:
Arne Jentzen (LV Hamburg) im Teil 1
Julez Timm (LV Hamburg) im Teil 2
Sven Wagner (LV Hamburg) als Ersatz
Als Fährtenleger stand das bewährte Fährtenleger-Team des LV Hamburg um Torsten Müller zur Verfügung.


Bilder sind im extra Album

Die Landesmeisterschaft IGP im Landesverband Hamburg am 26./27.09.2020

Es ist schön, dass wir zumindest zum Ende des „Chaos-Jahres 2020“ tatsächlich noch Berichte zu Hundesportveranstaltungen schreiben können. Lange sah es so aus, als ob sämtliche Veranstaltungen Corona-bedingt ausfallen müssen bzw. mit Auflagen versehen werden, die eine Durchführung unmöglich machen. Nachdem nun also bis zum Sommer so gut wie nichts stattfinden konnte, war die Durchführung der Landesmeisterschaft IGP zumindest ein Lichtblick, auch wenn man lange nicht von einer „normalen Meisterschaft“ sprechen konnte.

Der Mitgliedverein in Stade hatte sich schon im letzten Jahr um die Ausrichtung beworben und hatte auch bereits früh mit der Planung begonnen. Aufgrund der Auflagen vom Gesundheitsamt wurde dann aber alles über den Haufen geworfen, so dass am Ende leider nur eine Veranstaltung im „kleinen Kreis“ stattfinden konnte. 50 Teilnehmer einer Veranstaltung (also Starter, Helfer, Richter, Funktionäre, etc.) und 50 Gäste waren möglich. Mehr nicht. Es musste auf Sitzgelegenheiten verzichtet werden, damit Abstände eingehalten werden konnten, und auch die Verpflegung musste so organisiert werden, dass man alles im Stehen und aus der Hand essen konnte. Da die Veranstaltung unter der Prämisse stattfand, eine Veranstaltung für die Starter zu machen, war auch die Entscheidung bzgl. der Gäste klar: Jeder Starter durfte 2 Begleitpersonen mitbringen, für seelische Unterstützung und natürlich auch zum Daumen drücken.

Aber auch im Bezug auf die Starter gab es dieses Jahr einige Neuigkeiten. So wurde im Vorfeld auf sämtliche Qualifikationsprüfungen verzichtet und jeder Sportler durfte melden, der in der Stufe IGP 3 starten durfte, auch wenn dieses Ausbildungskennzeichen bisher noch nicht erreicht wurde. Damit hatten wir die größte Landesmeisterschaft seit vielen Jahren zu verzeichnen: 22 Teams stellten sich der Herausforderung. Damit war die Veranstaltung zumindest vom Rahmen her im positiven Sinne außergewöhnlich und erforderte einen eng gesteckten Zeitplan, damit diese Anzahl an Startern entsprechend bewältigt werden konnte.

Am Samstagmorgen um 7:30 Uhr trafen sich also alle im Vereinsheim zur Auslosung und danach ging es dann in das etwa 30 Minuten entfernte Fährtengelände. Die Geländearten unterschieden sich vom Bewuchs etwas, vom blanken Acker bis hin zu Flächen mit ca. 4 cm kurzer Zwischenfrucht war alles vorhanden. Das Gelände erwies sich jedoch als gut lösbar, auf jedem Teilstück mit dem jeweiligen Bewuchs konnten Fährten im „Vorzüglich“ gesucht werden. Die Fährtenleger des LV Hamburg unter dem einweisenden Leistungsrichter Torsten Müller machten allesamt einen hervorragenden Job, legten sehr für die Hunde und schafften so den Grundstein für gute Ergebnisse. Am Ende gab es 7 Fährten im „Vorzüglich“. Auch bemerkenswert war, dass in der Fährte alle 22 Teilnehmer bestehen konnten. Das hat es ebenfalls in den letzten Jahren nicht gegeben, so dass es am Sonntag spannend bleiben sollte und die Entscheidung auf dem Platz passieren wird. Als Richter fungierten Volker Sulimma aus dem LV Schleswig-Holstein und Klaus-Jürgen Glüh aus dem LV Hamburg. Prüfungsleiter war der LRO Frank Bukowski. Die Kollegen machten einen vorzüglichen Job, bewerteten an beiden Tagen fair und nachvollziehbar und hielten ihre Linie konsequent bei.

Der Samstag endete mit einem Essen im Vereinsheim, wo die meisten Teilnehmer nochmals zusammentrafen.

Am Sonntag ging es dann ebenfalls früh los. Um 8:00 Uhr startete das erste Paar in der Unterordnung. Um Zeit zu sparen und Umbaupausen zu reduzieren, wurde in zwei Achtergruppen und einer Sechsergruppe gestartet. Unterordnung und Schutzdienst passieren im Wechsel. Nach der ersten Gruppe in der Unterordnung erfolgte der Probeschutzdienst. Als Schutzdiensthelfer standen im 1. Teil Arne Jentzen und im 2. Teil Julez Timm zur Verfügung. Als Ersatzhelfer stand ständig Sven Wagner in den Startlöchern. Die beiden Helfer auf dem Platz machten einen guten Job, arbeiteten alle Hunde gleichmäßig mit einer angemessenen Belastung. So war es für die Richter einfacher, am Ende das passende Urteil zu finden.

Am Beginn jeder Unterordnung wurden die Hundeführer kurz vorgestellt, jeder füllte dazu im Vorfeld einen kurzen Fragebogen aus. Im Schutzdienst hatte jeder Starter seine eigene Einlaufmusik, was dann auch zu einer besonderen Atmosphäre beitrug.

Insgesamt war zu den Leistungen zu sagen, dass hier die komplette Bandbreite gezeigt wurde. Von teilweise sehr ordentlichen bis zu herausragenden Leistungen, konnten auch einige Starter den Ausbildungsstand nicht in die Prüfung transportieren. Die Schere ging also sehr weit auseinander, was sicherlich einerseits auf die fehlende Qualifikationsprüfung zurückzuführen ist, andererseits aber auch auf fehlende Trainingseinheiten und fehlende Prüfungsroutine, da vernünftiges Training im Grunde erst wieder seit Juni richtig möglich war. Auch führten viele Hundeführer ihre erste Landesmeisterschaft, was sicherlich bei der starken Anspannung und Aufregung zu spüren war. Aber auch diese Vorführungen waren in meinen Augen eine Bereicherung für die Veranstaltung und jeder drückte dem anderen die Daumen und hoffte auf das bestmögliche Ergebnis.

Leider mussten zwei Vorführungen verletzungsbedingt abgebrochen werden, beide Hunde zeigten hier klare Anzeichen von Schmerzen im Bewegungsablauf. Wir hoffen, dass die beiden Hunde schnell wieder fit werden.

Am Ende konnten 16 Teilnehmer die Landesmeisterschaft erfolgreich bestehen. Auf dem „Treppchen“ standen am Ende auf dem 3. Platz Satu-Janita Dehde mit 279 Punkten, auf dem 2. Platz Katrin Lange mit 280 Punkten (der Hund machte seine erste IGP 3) und die Landesmeisterin 2017 und Bundessiegerin 2018 Karen Anne Bukowski mit sagenhaften 293 Punkten auf dem ersten Platz. Ebenfalls erreichte auf dem 4. Platz Bettina Zwernemann die erforderliche Qualifikation von 270 Punkten. Wir hoffen, dass wir möglichst alle Qualifizierten zur Bundessiegerprüfung 2021 entsenden können.

Alles in allem war es eine gut organisierte und reibungslos verlaufende Veranstaltung, die sicherlich den leider nur sehr wenigen Zuschauern in positiver Erinnerung bleibt. Wir hoffen, dass sich die Hundesportwelt im Jahre 2021 wieder etwas normalisieren wird und zukünftig wieder Veranstaltungen im größeren Rahmen stattfinden können.

Sören Roggenbau

OfG LV Hamburg